Unser erster Spatenstich in Weinheim im Mai 2010

Unser erster Spatenstich in Weinheim

Rhein-Neckar-Zeitung 29.05.2010

Das Müllheimer Tal entwickelt sich weiter

Spatenstich für ein Mehrfamilienhaus, wo einst das „Bienhaus" stand - Gaststätten werden zu Wohnhäusern oder weichen solchen

Erster Spatenstich für ein weiteres Wohnbauprojekt im Müllheimer Tal. Arne Thomsen (4.v.l) baut hier ein Mehrfamilienhaus. Architekt ist Gerd Fuchs (2.v.r). Foto: Dorn

Weinheim. (nam) Einst wurden an diesem Fleck im Weinheimer Stadtgebiet Familien begründet - heute bringt er diese näher zusammen: An der Müllheimer Talstraße, wo früher jenes Gasthaus stand, das alle nur „Bienhaus" nannten, baut Arne Thomsen ein Acht-Familien-Haus. Thomsen, Geschäftsführer der Duisburger Firma Steinbau, wohnt selbst im Haus oberhalb der derzeitigen Baustelle und seine Schwiegereltern werden nun einziehen in eine der Wohnungen des neuen Gebäudes, auch um näher bei den Enkeln zu sein. Was der Ort in der Vergangenheit mit Familienplanung zu tun hatte, das erläuterte Oberbürgermeister Heiner Bernhard beim gestrigen ersten Spatenstich. Der Saal der Wirtschaft „Bienhaus" war der erste, in dem Weinheimer nach dem Zweiten Weltkrieg wieder zum Tanzen zusammenkamen - und aus diesen Begegnungen gingen nicht selten Ehen hervor. Überhaupt verbindet Bernhard viele Erinnerungen mit dem Viertel, in dem er selbst aufgewachsen ist - unter anderem in einem Haus nicht weit weg von der heutigen Baugrube nahe des Gasthauses „Zur Windeck". Die war laut OB die erste Gaststätte, die er von innen gesehen hat - und wird bald keine mehr sein. Der Schriesheimer Architekt Norbert Morast hat das Haus gekauft und will es ebenfalls zu Wohnungen umbauen. Und so verändert sich schrittweise der Charakter des Müllheimer Tals - hin zu einem reinen Wohngebiet, wo vor nicht allzu langer Zeit Industriebauten das das Bild prägten, Viele erinnern sich noch an die Zeit, als die backsteinerne Freudenberg-Fabrik die Durchgangsstraße in eine schattige Straßenschlucht verwandelte. Heute ist dort der Grundelbach wieder sichtbar und plätschert vorbei am Neubaugebiet Sonnenwinkel. Auf der Sonnenseite wähnen sich auch die Käufer der künftigen Wohnungen des Mehrfamilienhauses gegenüber - auch Weinheimer, die sich für einen Umzug ins Müll entschieden haben - waren gestern vor Ort; und manche machten mit beim ersten Spatenstich. Vier Jahre Planungszeit vergingen bis dahin. Bauherr Arne Thomsen hofft dass dieser erste Spatenstich seiner Firma in Weinheim nicht der letzte sein wird, will er doch an der Postkreuzung ein großes Bürogebäude errichten, auch wenn es derzeit an der Genehmigung hakt. Das Haus im Müll bauen Weinheimer Handwerker und Firmen aus der Region und statten es auch aus, erklärte Thomsen. Wegen der problematischen Hangsicherung wird sich der Einzugstermin für die neuen Bewohner aber voraussichtlich ins kommende Jahr schieben.

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