Mehr als 100 neue Wohnungen entstehen

WAZ 26.01.2021

Steinbau und Gebag schaffen neue Miet- und Eigentumswohnungen an der Ulmenstraße. Auch Insekten, Vögel und Fledermäuse sollen in dem Quartier einen Platz bekommen

In Rumeln-Kaldenhausen entstehen zahlreiche Miet- und Eigentumswohnungen auf dem Gelände der ehemaligen Sonderschule an der Ulmenstraße.

Rumeln-Kaldenhausen. „Es ist gut, wenn dieses Herzstück von Rumeln-Kaldenhausen eine Renaissance erlebt", sagt Ferdi Seidelt, CDU-Fraktionschef und stellvertretender Bezirksbürgermeister, und blickt über die riesige Freifläche an der Ulmenstraße. Nur ein Dixi-Klo lässt erahnen, dass hier demnächst Bauarbeiten starten. Auf dem Grundstück der ehemaligen Fröbel-schule entstehen Miet- und Eigentumswohnungen.

"Es ist gut, wenn dieses Herzstück von Rumeln-Kaldenhausen eine Renaissance erlebt."

Erst im vergangenen Jahr wich das ehemalige Schulgebäude, das seit 2010 leer stand. Nur die Sporthalle wurde seither genutzt - 2019 zerstörte sie ein Feuer vollständig. Nun baut der Bauträger Steinbau aus Rumeln-Kaldenhausen hier 27 neue Eigentumswohnungen in drei Häusern, die Duisburger Wohnungsbaugesellschaft Gebag noch weitere 38 Mietwohnungen in zwei Häusern. Einen Vorgeschmack, wie die neuen Häuser aussehen werden, gibt das Nachbar-Areal links neben dem ehemaligen Schulgelände. An der Ecke Ulmenstraße/Birkenstraße hat Steinbau bereits 43 Eigentumswohnungen in fünf Gebäuden errichtet. Jahrelang standen hier Mietwohnungen, die über die Zeit immer mehr verkamen. 1990 zog die letzte Familie aus - Familie Huppertz aus Wuppertal, Eigentümer der Bauten, wollten das Grundstück lange Zeit nicht verkaufen. Erst 2018 konnte Seidelt in einem Gespräch die Familie überzeugen. Das Grundstück ging an Steinbau, Politik und Verwaltung schafften schnell Baurecht. Die neuen Wohnungen sind modern, mit Flachdach - und mit Blick auf die Umwelt. Zwar ist in den meisten Vorgärten nur Schotter zu sehen - unter den Häusern befinden sich Stellplätze für Autos - aber: „Pro Menschenwohnung entsteht hier eine Tierwohnung", sagt Seidelt mit einem Lächeln. Damit übernimmt Steinbau eine Idee von Seidelt. Zusammen mit den Partner-Firmen „Gartenprofis Moldenhauer" und „Staudengärtnerei Diamant" entstehen im Quartier Aufenthaltsorte für Insekten, Vögel und Fledermäuse. Und: Die Pflanzen richten sich nach einem wohl abgestimmten Blühkalender - „denn die Tiere haben ja das ganze Jahr Hunger". Naturaktivisten waren in die Planungen eingebunden. „Damit entsteht hier die erste Duisburger Siedlung, die summt",', freut sich der CDU-Fraktionschef.

108 Wohnungen für gut 250 Menschen

Insgesamt stehen demnach 108 neue Wohnungen für rund 250 Menschen zur Verfügung. Laut Seidelt läuft der Verkauf der Eigentumswohnungen gut - „und auch bei der Gebag wird die Anwärter-Liste immer länger", erklärt er. In seinen Augen sei dies ein Zeichen für den wachsenden Bedarf an Wohnraum in Rumeln-Kaldenhausen. Er gibt ein Beispiel: In den vergangenen 20 Jahren seien in Rumeln-Kaldenhausen hunderte Wohnungen gebaut worden. Trotzdem sank in diesem Zeitraum die Einwohnerzahl von 18.500 auf 17.000.„Immer mehr Menschen wohnen mit immer weniger Personen auf immer mehr Quadratmetern", erklärt Seidelt das Phänomen. Der Bezirksbürgermeister hofft, dass mit den neuen Wohnungen auch die Einwohnerzahl wieder steigt. Und: „Jeder Eigenheimer hier macht eine Mietwohnung frei.“

Quelle: