Duisburgs erste „summende Siedlung“ eingeweiht.

Duisburgs erste „summende Siedlung“ eingeweiht.

WAZ 21.02.2023

Auf dem Gelände der ehemaligen „Horrorhäuser“ in der Ulmenstraße entstanden 43 Wohnungen mit je einem angegliederten Insekten- und Bienenhotel

Rumeln-Kaldenhausen. Ein solcher „Schlussstrich“ kann sich sehen lassen. Bei strahlendem Wetter lud Arne Thomsen die 43 Familien, die in fünf Wohnblocks und mit vielen Angeboten für Flora und Fauna die erste „summende Siedlung“ in Duisburg bilden werden, zu einem Winterfest ein.

1960 hatte die Zuwachsgemeinde Rumeln-Kaldenhausen an der Ulmenstraße/Ecke Birkenstraße die Übergabe von 43 Wohneinheiten und einer Ladenzeile mit Kneipe fulminant gefeiert. Doch nach nur 30 Jahren erklärte die Stadt Duisburg 1990 die vom Baulöwen Kunflott hochgezogene Immobilie für unbewohnbar. Es dauerte fast weitere 30 Jahre, bis die beiden als Horrorhäuser verschrienen Gebäude abgerissen wurden. CDU-Bezirksvertreter Ferdi Seidelt erinnert sich an das entscheidende Gespräch mit der Wuppertaler Erbengemeinschaft im Mai 2018: „Die Sprecherin der Familie, Brigitte Huppertz, war nach einem spannenden Gedankenaustausch irgendwie froh, dass sie die 1983 erworbenen Häuser endlich loswurde.“

Saisonales Naschangebot

Arne Thomsen von der Steinbau entwickelte umgehend ein zeitgemäßes Bebauungskonzept und präzisierte mit Seidelt, der im Oktober 2017 in der BezirksvertretungRheinhausen die Initiative „Duisburg summt“ beantragt hatte, die Idee einer „summenden Siedlung“. Wenn den 43 Quartieren anno 1960 43 Wohnungen 60 Jahre später folgen sollten, dann könnte das Viertel sicher auch 43 Tier-Unterkünfte einbinden. Gedacht wurde an Insekten- und Bienenhotels.

Doch damit nicht genug. In der Siedlung ist durch die Gartenprofis Moldenhauer eine einladende Naschwiese angelegt worden. Hier können sich die Hautflügler je nach Jahreszeit an saisonalen Blüten laben. Auch die weitere Bestückung mit Pflanzen und Bäumen richtet sich nach einem breitgefächerten Blühkalender. Ergänzt wird dasWohnangebot für die rar gewordene Insektenwelt um Totholzhaufen und Steinhügel.

So gesehen dürfte die Siedlung in der Ulmenstraße in Kaldenhausen die „erste summende Siedlung in Duisburg“ sein, wie Seidelt in seiner Festrede anlässlich der Fertigstellung der Siedlung und des Begegnungsplatzes bekannt gab. Thomsen will auch künftige Baumaßnahmen in diesem Sinne ökologisch aufwerten. Anlass dazu wird er alsbald haben, denn direkt neben der „summenden Siedlung“ werden bald weitere 27 Steinbau-Wohnungen und 33 durch die Gebag errichtete Mietwohnungen bezugsfertig sein.

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