Die Ulmenstraße verändert sich… Teil 1

Die Ulmenstraße verändert sich... Teil 1

NRZ WAZ 12.07.2018

Kommunalpolitiker Ferdi Seidelt bei einem seiner letzten Besuche in den Schrottimmobilien an der Ulmenstraße 13/ Ecke Birkenstraße im Winter 2016.

Kaldenhausener Horrorhäuser ade

Schrottimmobilien an der Ulmenstraße haben nach jahrzehntelangen Verhandlungen einen neuen Besitzer. Rumelner Bauträger will Eigentumswohnungen bauen

Die Jahreszahlen sind reiner Zufall: 29 Jahre waren die Häuser bewohnt, 29 Jahre stehen sie leer und gammeln vor sich hin. In einem Jahr sollen sie dann weg sein, ein weiteres Jahr später könnten dort, an der Birkenstraße und der Ulmenstraße, schmucke Mehrfamilienhäuser stehen. Nach jahrzehntelangem Verhandeln sind die sogenannten „Kaldenhausener Horrorhäuser" jetzt an den Rumelner Bauträger Steinbau verkauft, der in Sachen Abriss und Neubau bereits mit den Hufen scharrt.

"Uns ist ein großer Coup gelungen"

Ferdi Seidelt, CDU-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung Rheinhausen, über den Verkauf.

„Nach diskreten, engagierten und zielführenden Gesprächen wurde etwas möglich, woran sich eine ganze Generation von Verwaltungsexperten und Volksvertretern vergeblich versucht hatte"', sagt der Rumelner CDU-BezirksvertreterFerdi Seidelt. Zusammen mit dem Steinbau-Chef Arne Thomsen, der sich seit langem für die Entwicklung des Gebiets einsetzt, habe er einen großen Coup gelandet, freut sich Seidelt.

Infotreffen für die Anwohner

Die Gebäude stammen laut Seidelt aus den späten 1950er Jahren und wurden als ergänzender Teil der so genannten „Polensiedlung" hochgezogen. In den beiden Häusern wohnten knapp 40 Familien. „Insbesondere das bunte Treiben in der vorgelagerten Ladenzeile mit dem dicken Rohde', dem Gastronom der ,Ulmenwirtin', dem Lebensmittelladen, dem Elektrogeschäft und der Arztpraxis sorgte für ein kurzweiliges und fröhliches Miteinander", zitiert Seidelt mit Maria Bellmer, geborene Nuck, eine der ersten Bewohnerinnen des Quartiers. Doch schon in den 80er Jahren wollte dort niemand mehr wohnen. Die Wohnungen, 1983 an eine Wuppertaler Firma verkauft, verfielen. Vor ziemlich genau 30 Jahren zogen die letzten Mieter aus, Zwangsräumung. Jetzt kam der Verkauf des 7500 Quadratmeter großen Areals zu Stande. Arne Thomsen einigte sich mit der Erbengemeinschaft. Zu welchem Preis das Grundstück den Besitzer wechselte, teilt Thomsen leicht verklausuliert mit. Mit dem ortsüblichen Quadratmeterpreis von 230 Euro sei man nicht ausgekommen, insgesamt wolle er 14 bis 15 Millionen Euro in das Gelände investieren. „Entstehen sollen drei dreigeschossige Häuser mit je neun Wohnungen und zwei zweigeschossige Häuser mit Staffelgeschoss mit je acht Wohnungen", sagt der Bauherr. Größe: Zwischen 80 und 110Quadratmeter. Kaufpreis: 250.000 bis 300.000 Euro. Die beiden Wohnungen mit der Dachterrasse seien entsprechend teurer. Laut Arne Thomsen bekommen alle Häuser je eine Tiefgarage, eine Grünfläche mit Spielplatz und Besucherparkplätze seien auch vorgesehen. Wie geht es neben dem Warten auf Baurecht jetzt weiter? Ferdi Seidelt: „Am Dienstag, 24. Juli, 16 Uhr, werden die umliegenden Bewohner vor der 'Ulmenwirtin' zu einem Gläschen Bier eingeladen, bevor der Bauzaun errichtet und zuerst einmal das Gelände gerodet und entrümpelt wird." Arne Thomsen ergänzt: „Wir wollen von Anfang an die Nachbarn über die neuen Besitzverhältnisse und unsere Pläne informieren. "Insgesamt könnten mehr als 100 Wohneinheiten an der Ulmenstraße/Birkenstraße entstehen. Für das benachbarte Grundstück der ehemaligen Friedrich-Fröbel-Sonderschule (9500 Quadratmeter, Leerstand seit 2010) hat der Stadtrat einen Bebauungsplan aufgestellt. Hier sollen fünf Mehrfamilienhäuser gebaut werden, es ist laut Arne Thomsen allerdings noch nicht klar, ob seine Firma drei oder zwei dieser Häuser baut. Die übrigen Bauten würde die städtische Wohnbaugesellschaft Gebag errichten, geplant sei dort öffentlich geförderter Wohnraum.

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